Anja Helming

Lass mich dir meine Geschichte erzählen – nicht, weil sie außergewöhnlich ist, sondern weil sie zeigt, dass jeder von uns die Fähigkeit hat, finanzielle Freiheit zu erreichen, wenn wir bereit sind, an uns zu glauben und die richtigen Schritte zu gehen.

Ich habe viele Jahrzehnte meines Lebens wie in einem Nebel verbracht. Ich war wie viele andere Frauen – ich habe gearbeitet, für meine Familie gesorgt, Rechnungen bezahlt. Doch innerlich fühlte ich mich verloren, wenn es um meine Finanzen ging. Es war nicht so, dass ich verschwenderisch war oder mich nicht bemühte. Aber tief in mir war dieser Glaube verankert, dass Reichtum etwas für andere war. Nicht für mich. Ich hatte das Gefühl, nicht das Recht zu haben, vermögend zu sein, als ob Wohlstand nur für eine bestimmte Art von Mensch bestimmt wäre – und ich gehörte nicht dazu.

Ich kann mich noch genau an die Momente erinnern, in denen ich verzweifelt auf mein Konto schaute und mich fragte, wie ich es schaffen sollte, genug für mich und meine Kinder beiseitezulegen. Das Sparen von 5.000 Euro – eine Summe, die heute banal erscheint – war damals eine riesige, unerreichbare Hürde für mich. Ich schämte mich dafür, dass ich nicht mehr leisten konnte, dass ich meinen Kindern finanziell nicht das Leben bieten konnte, das sie verdienten. Und noch schlimmer: Ich konnte ihnen nur das weitergeben, was ich selbst erfahren hatte – Unsicherheit, Ängste und das Gefühl, dass Geld immer knapp ist.

Doch dann, mit Anfang 40, kam ein Wendepunkt. Es war kein dramatisches Ereignis, kein plötzlicher Geistesblitz, sondern ein stiller, aber mächtiger Impuls. Ich erkannte, dass niemand kommen würde, um meine Situation zu retten. Wenn ich wollte, dass sich etwas ändert, musste ich selbst die Verantwortung übernehmen. Und das bedeutete, mich mit etwas auseinanderzusetzen, das ich bis dahin ignoriert oder gefürchtet hatte: meiner finanziellen Bildung.

Es war ein langsamer und oft mühsamer Prozess. Ich begann, Bücher zu lesen, Kurse zu besuchen, Menschen zu suchen, die mich inspirierten. Ich stellte mir Fragen, die ich mich vorher nie getraut hatte zu stellen: Was sind meine Ziele? Was möchte ich wirklich erreichen? Und vor allem: Was hält mich zurück? Je mehr ich lernte, desto mehr begann sich mein Denken zu verändern. Plötzlich war das Sparen von 5.000 Euro nicht mehr eine unmögliche Aufgabe, sondern ein konkretes Ziel. Mit jedem Schritt, den ich machte, wuchs mein Selbstvertrauen. Ich konnte sehen, wie ich langsam die Kontrolle über mein Leben zurückgewann.

Heute lache ich darüber, dass ich damals so eingeschüchtert von dieser Summe war. Aber ich lache nicht über die Frau, die ich damals war. Denn ich weiß, wie schwer es ist, die ersten Schritte zu machen, wenn man glaubt, dass man es nicht schaffen kann. Was mich heute erfüllt, ist nicht nur, dass ich meine finanzielle Situation verändert habe. Es ist der Einfluss, den diese Veränderung auf meine Kinder hatte. Sie haben von mir gelernt – nicht nur, wie man Geld spart oder investiert, sondern auch, wie wichtig es ist, sich selbst etwas zuzutrauen. Sie denken heute völlig anders über Geld als ich damals. Sie wissen, dass Wohlstand kein Privileg ist, sondern ein Ergebnis von Wissen, Disziplin und Selbstvertrauen.

Genau das ist der Punkt, für den ich im Nachhinein am dankbarsten bin. Ich habe nicht nur mein Leben verändert, sondern auch das Fundament für die nächste Generation gelegt. Egal, wo du gerade stehst, egal, welche Zweifel du hast – ich möchte, dass du weißt, dass Veränderung möglich ist. Du kannst lernen, die Kontrolle über deine Finanzen zu übernehmen. Du kannst das Leben führen, das du dir wünschst. Und du kannst ein Vorbild für die Menschen sein, die dir am meisten bedeuten.